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Warum der DAX in den nächsten 3 Jahren auf 20.000 Punkte steigt.

Für das Börsenjahr 2017 erwarten Analysten keine großen Sprünge an den Aktienmärkten. Trotzdem spricht derzeit vieles für eine rasante Rallye an den Aktienmärkten.

Warum der DAX in den nächsten 3 Jahren auf 20.000 Punkte steigt.

Betrachtet man die Erwartungen der Analysten für das Börsenjahr 2017 sind diese ungewohnt verhalten. So ergab sich bei der jährlichen Umfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) vor wenigen Tagen, dass die 24 befragten Banken dem Aktienmarkt in 2017 nicht allzu viel zutrauen.

Im Durchschnitt gehen die Bankanalysten zum Jahresende 2017 sowohl für den deutschen als auch für den amerikanischen Aktienmarkt von Indexständen aus, die nahezu exakt den aktuellen Kursniveaus entsprechen. Auf den ersten Blick lässt dies Aktien derzeit damit recht unattraktiv erscheinen.

Betrachtet man die politischen und wirtschaftlichen Hürden, die auch in diesem Jahr wieder vor uns liegen, kann man die Magerkost, die Analysten derzeit vorhersagen, irgendwie nachvollziehen.

Gute Aktienkurse kommen schließlich ohne ein gutes wirtschaftliches Umfeld nicht aus. Und – zugegeben – da kann man durchaus skeptisch sein. Schließlich sind sie vorbei, die Zeiten, in denen positive demographische Rahmenbedingungen in den Industrieländern der Motor für Wachstum waren. Heute schrumpft und überaltert hier die Bevölkerung. Man hat zudem auch nicht das Gefühl, dass es uns an viel mangelt und wir vor lauter Mangel nun in den kollektiven Konsumrausch verfallen werden.

Ob die Schwellenländer mit zumeist wenig demokratischen Grundordnungen und eher einkommensschwachen Bürgern das alles abfedern, ist mehr als fraglich. Zu allem übel sind auch die Zeiten vorbei, in denen durch zunehmende Neuverschuldung Wachstum künstlich erkauft werden konnte. Dafür sind die Schulden heute weltweit schlicht zu hoch. Vor diesem Hintergrund ist unser mittelfristiger Ausblick eigentlich auch recht düster.

Warum sollte der DAX also in den nächsten 3 Jahren auf 20.000 Punkte steigen?

Mit den fundamentalen Rahmendaten dieses Kapitalmarktumfelds hat unsere optimistische Einschätzung für Aktien in der Tat nichts zu tun. Was sind nun aber unsere Gründe, warum wir den Dax innerhalb der nächsten 3 Jahre auf 20.000 Punkte steigen sehen?

 

1. Negative Nachrichten belasten die Märkte nicht mehr.

Aufgrund der permanenten schlechten Nachrichten der letzten Jahre scheinen Anleger und Kapitalmärkte mittlerweile abgestumpft und resistent gegen weitere schlechte Nachrichten zu sein. Das vergangene Jahr hat hier vermutlich den Hebel umgestellt. Was haben die Börsen in 2016 schließlich nicht alles verdaut?

Briten, die – so kommt es einem vor – gegen einen Verbleib in der EU gestimmt haben, ohne es wirklich zu wollen. Amerikaner, die – so heißt es – gegen das Establishment gestimmt haben und kurzerhand einen Präsidenten wählten, dass es einem trotz extrastarkem Festiger die kunstvoll geföhnten Haare zu Berge stehen lässt. Und Italiener, die – so kennen wir sie – zum 63. Mal seit 1945 eine Regierung vor die Tür setzen und damit zu verstehen geben, dass sie Umberto Tozzis „Ti amo“  für den Euro nun nicht mehr singen möchten.

Während Nachrichten dieser Tragweite in den vergangenen Jahren an den Aktienmärkten stets zu blankem Entsetzen und deutlichen Kursrückgängen geführt haben, zucken die Börsen seit letztem Jahr in erhabener und stoischer Ruhe nur noch kurz mit den Achseln und lassen sich am Ende schlicht nicht beeindrucken.

2. Notenbanken kaufen im Zweifel auch Krisen am Aktienmarkt weg.

Die Notenbanken sind heute bereit und gewillt, im Zweifel auch den Aktienmärkten durch gezielte Stützungskäufe unter die Arme zu greifen. Hierdurch soll vermieden werden, dass die Kapitalmärkte einen zusätzlichen negativen Abstrahleffekt auf das Konsumverhalten haben. Das bietet – zumindest vorerst – einen gewissen Schutz vor dramatischen Verwerfungen an den Aktienmärkten und sorgt für Beruhigung.

3. Langfristiger Aktienmarktzyklus lässt erhebliches Kurspotenzial erkennen.

Betrachtet man die Aktienmärkte seit 1900, so ist zu erkennen, dass wir kürzlich aus einem fast 15-jährigen Seitwärtstrend ausgebrochen sind. Derartige Seitwärtstrends waren in der Aktienmarkthistorie typisch und waren stets die Grundlage für sich anschließende weit überdurchschnittlich gute Aktienjahre.

 

4. Vermeintlich mangelnde Alternativen treiben Anleger in Aktien.

Das derzeitige Nullzinsumfeld und die fehlende Aussicht auf Besserung treibt mehr und mehr Anlegergelder in Aktien. Das ist langfristig betrachtet zwar eine überaus bedenkliche und gefährliche Entwicklung, bietet Aktieninvestments jedoch kurzfristig einen historisch einmaligen Rückenwind, da es ein derart niedriges Zinsniveau noch nie gab.

5. Verhaltene Analysteneinschätzungen bieten Überraschungspotenzial.

Die eher skeptische Grundstimmung der Bankanalysten legt nahe, dass auch die dortigen Anlage-Portfolios zur Zeit etwas vorsichtiger ausgerichtet sind und entsprechende Liquiditätsquoten vorgehalten werden. Laufen die Aktienmärkte dann wider Erwarten in den ersten Wochen des Jahres besser als ursprünglich gedacht, so nimmt der Druck, an den Kurssteigerungen entsprechend zu partizipieren, im Laufe des Jahres deutlich zu. In der Folge würden Banken und Vermögensverwalter die Aktienquoten zu Lasten der Liquiditätsquote erhöhen, was den Aktienmarkt zusätzlich befeuert.

 

Unser eher kurzfristiger Optimismus für die Aktienmärkte beruht also im Kern auf einer historisch einmaligen Kombination verschiedener, von den Problemen der Weltwirtschaft unabhängiger Faktoren. In der Tat bieten die zuvor genannten Faktoren eine im positiven Sinne explosive Mischung und haben das Zeug, den DAX innerhalb der nächsten 3 Jahre auf 20.000 Punkte und damit um 70% nach oben zu katapultieren.

Ist das wirklich denkbar?

Die Historie zeigt, dass derartige Kurssprünge an den Aktienmärkten alles andere als ungewöhnlich sind. In den letzten drei Jahrzehnten kam es beim deutschen Aktienindex DAX immerhin 5-mal zu entsprechend kräftigen Aufschwüngen innerhalb von 2 bis 3 Jahren (1988-1989 / 1996-1997 / 1997-1999 / 2003-2005 / 2005-2007).

Damit war statistisch betrachtet in den letzten 30 Jahren mindestens jedes dritte DAX-Börsenjahr an einer mindestens 70-prozentigen Kursrallye innerhalb von 2 bis 3 Jahren beteiligt. Da nach 2007 kein Börsenjahr mehr bei einem entsprechendem Aufschwung dabei war, nimmt auch die Wahrscheinlichkeit zu, dass es bald mal wieder soweit ist.

Bei all unserer kurzfristigen Euphorie für Aktien ist uns an dieser Stelle wichtig, daraufhin zu weisen, dass wir die Anlage in Aktien im heutigen Umfeld dennoch nicht als alternativlos betrachten. Denn – die eingangs dargestellten demographischen Entwicklungen sowie der Wegfall des in der Vergangenheit immens wichtigen Neuverschuldungsturbos lassen die fundamentalen Perspektiven für Aktien mittelfristig in deutlich schlechterem Licht erscheinen. Wer – wie derzeit leider häufig zu sehen – unbedarfte und unerfahrene Anleger pauschal in Aktien treibt, erweist diesen Anlegern im Zweifel also einen Bärendienst.

Vor gar nicht allzu langer Zeit ging dies für viele Anleger bereits schief und eine ganze Anlegergeneration machte fortan um Aktien einen großen Bogen. Eine gesunde Aktienkultur schafft man nicht mit Aktien-Pauschaltourismus.

An der aktuell sehr aussichtsreichen und kurzfristig sehr interessanten Perspektive für Aktien – und deren ganz besonderen Gründen – ändert dies freilich nichts.