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Der letzte Bullenmarkt Ihres Lebens.

Trotz politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten spricht derzeit viel für eine rasante Rallye an den Aktienmärkten. Warum das nur auf den ersten Blick erfreulich ist, erfahren Sie hier.

Der letzte Bullenmarkt Ihres Lebens.

Wenn man sich die Kursentwicklung des deutschen Aktienmarktes der letzten zwei Jahre anschaut, kommt wenig Freude auf. So kämpft der DAX seit Sommer 2014 mit der 10.000 Punkte-Marke und pendelt unter großen Schwankungen richtungslos unter und über dieser herum.

Doch ich bin guter Dinge, dass diese Lethargie bald ein Ende hat und wir gerade den Beginn eines fulminanten Bullenmarktes erleben – des letzten Bullenmarktes Ihres Lebens. Die Idee mit dem Bullenmarkt wird Ihnen sicherlich gut gefallen, die anschließende Einschränkung vermutlich weniger. Doch alles der Reihe nach. Konzentrieren wir uns zunächst auf die Gründe für den fulminanten Bullenmarkt.

Zugegeben, das fundamentale Umfeld mag für die Vorhersage eines fulminanten Bullenmarktes auf den ersten Blick etwas sperrig erscheinen. Zu hohe Schulden, zu geringes Wachstum und zu viele politische Unsicherheiten sind nicht unbedingt die perfekten Zutaten für einen Bullenmarkt. Doch – und das sollte man wissen – für die drei eindrucksvollen Bullenmärkte der letzten gut 100 Jahre gab es zunächst ebenfalls keine guten Gründe. Die guten Gründe sind uns als Investoren erst eingefallen, als die Bullenmärkte bereits das Zeitliche gesegnet hatten. So geschehen auch beim letzten Bullenmarkt von 1982 bis 2000. Erst nach Platzen der Internet-Blase erkannten wir, dass dieser Bulle von der Phantasie der Informationstechnologie geritten wurde. 1982 ahnte davon noch niemand etwas – da beschäftigte sich die Welt noch mit ganz anderen Problemen. 

Nachfolgender Chart spiegelt am Beispiel des US-amerikanischen Aktienindex Dow Jones Industrial Average die Aktienmarktzyklen der letzten gut 100 Jahre wider.

Gut erkennbar sind die grün dargestellten, in der Tat fulminanten Bullenmärkte, die sich im Anschluss an zermürbende, mitunter über 20-jährige Seitwärtsphasen anschlossen. Eine ebensolche zermürbende Seitwärtsphase mit zwischenzeitlich dramatischen Kurseinbrüchen erlebten wir als Anleger in den Jahren 2000 bis 2013.  

Seither ist der Weg für einen neuen fulminanten Bullenmarkt frei – trotz aller wirtschaftlichen und politischen Fragezeichen. Optimistisch bin ich insbesondere, seitdem vor wenigen Tagen mit dem Dow Jones Industrial Average und dem S&P 500 die wichtigsten US-Aktienindizes aus ihrer rund einjährigen Konsolidierungsphase auf historische Allzeithochs ausgebrochen sind.

Technisch sauberer hätte Florian Hambüchen den gestreckten Tsukahara nicht stehen können, als die beiden Indizes den Aufbruch in einen neuen Bullenmarkt bestätigt haben. Wem das alles zu sehr bildlich hergeleitet erscheint, dem sei mit dem nachfolgenden Versuch geholfen, bereits heute die wahren Gründe für diesen Bullenmarkt zu definieren.

Meine feste Überzeugung: Dieser Bullenmarkt geht – wenn wir ihn in einigen Jahren im Rückspiegel betrachten – als die Notenbank-Rallye oder der Bullenmarkt des billigen Geldes in die Geschichte ein. Dass wir an den Märkten derzeit da stehen, wo wir stehen, ist kaum darauf zurückzuführen, dass unser Kapitalmarktumfeld vor Kraft nur so strotzt. Einziger Grund für die historisch hohen Aktienkurse sind die sperrangelweit offen stehenden Geldschleusen der Notenbanken und die nahe oder unter der Null festgetackerten Zinsen. Die lassen unter den liquiden Anlageformen eigentlich nur Aktien als sinnvoll erscheinen. So verrückt dies auf der einen Seite ist, so sicher bin ich mir, dass dies noch eine ganz Zeit so weiter geht.

Die Mannen um Mario Draghi werden sich von der Erkenntnis, dass das erhoffte Wachstum einfach nicht kommt, nicht aus der Ruhe bringen lassen. Nach der letzten Zinssenkung ist einfach vor der nächsten Zinssenkung. Und wenn der Negativzins dann endlich auch bei Privatanlegern auf dem Konto angekommen ist, das Wachstum aber immer noch ausbleibt, weil wir von allem eh schon so viel haben, dass wir vor Langeweile Pokémons jagen, kommt das Helikoptergeld. Die EZB überweist uns allen also Geld aufs Konto – aus lauter Güte zwar, aber mit der Maßgabe, dass wir endlich konsumieren. Das tun wir dann auch artig, jubeln das Wachstum kurz hoch, was dann aber wieder wegbricht, da wir ja immer noch von allem genug haben.

Per Saldo also kein Schritt vor. Wo sind die Pokémons?

Was das alles mit meinem fulminanten Bullenmarkt zu tun hat? Ganz einfach. Die EZB hat noch einige gezinkte Asse im Ärmel, die die Aktienmärkte – trotz aller Probleme – letztlich in ungeahnte Höhen treiben lässt. Denn eines haben die letzten Jahre gezeigt – die Kapitalmarktteilnehmer stehen mittlerweile auf gezinkte Asse, freuen sich sogar über den Irrsinn negativer Zinsen und verdeckter Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die EZB und kaufen freudestrahlend Aktien, Aktien und Aktien. Es wird zwar einer der dümmsten Bullenmärkte, dafür aber auch einer der profitabelsten. Den sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. Denn anschließend werden uns die Pokémons nicht helfen – wenn wir aus der Virtualität des Geldes in die Realität des Geldes zurückversetzt werden und wir erkennen müssen, dass wir mal wieder zu blauäugig waren.

Damit kommen wir auf die Sache mit der Einschränkung aus meinen einleitenden Worten zurück:

Es sollte der letzte Bullenmarkt Ihres Lebens sein. Denn zum einen lehrt uns die Historie, dass zwischen zwei Bullenmärkten in aller Regel sehr viele Jahre liegen. Und zum anderen wird uns nach der Rückversetzung zur Realität des Geldes das Licht aufgehen, dass ein System, das wie unseres ausschließlich auf permanentem Wachstum fußt, nicht ewig funktionieren kann. 

Nachdem wir zuletzt stets versucht haben, Krisen mit virtuell gedrucktem Geld wegzukaufen, werden wir bei der nächsten, schmerzhaften Ankunft in der Realität echte und nachhaltige Lösungen finden müssen. Doch das ist ein anderes, für diese Stelle zu umfassendes Thema.

Wer sich allerdings während der vor uns liegenden Ferienwochen nicht gänzlich vom Geld verabschieden möchte und gerne den einen oder anderen Denkanstoß aufnimmt, wie sich Geld auf uns und unsere Gesellschaft auswirkt, dem sei ein Buch von Stefan Mekiffer empfohlen.

In seinem Buch "Warum eigentlich genug Geld für alle da ist" erklärt uns der gerade einmal 28 Jahre junge Stefan Mekiffer, wie unser heutiges Geld entstanden ist und welche dramatischen Auswirkungen diese alte Erfindung auf uns Menschen und unsere Gesellschaft hat. Dabei hält er uns den Spiegel vor, zeigt uns, wie sich unsere Gesellschaft vom Geld hat spalten lassen und wie Zusammenarbeit und Miteinander über die Jahrhunderte auf der Strecke geblieben sind.

Doch Stefan Mekiffer blickt nicht nur zurück und dokumentiert. Er zeigt auf, wie es unsere heutige, allein vom Geld getriebene Gesellschaft besser machen kann, ja besser machen muss. Dafür erfindet er das Geld kurzerhand neu. So verrückt seine Ideen sind, so faszinierend und zum eigenen Denken anregend sind sie. Dabei spürt man in jeder Zeile sein liebevolles Verantwortungsbewusstsein für das Leben, die Gesellschaft und unsere Umwelt. Das Buch ist also ein perfektes Gegenstück zu den Kartenspielertricks der EZB und unseres Wirtschaftssystems.

Viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg im letzten Bullenmarkt Ihres Lebens.